Bei den öffentlichen Ladestationen gibt es bislang immer wieder die Problematik, dass diese nicht kompatibel zu jedem Fahrzeug sind. Beim Steckersystem für das Ladekabel hat man sich inzwischen zwar weitgehend geeinigt, jedoch ist nicht jede Ladestation mit jedem Fahrzeug nutzbar. Ein ganz grundsätzlicher Unterschied ist auch bei den Vertragsmodellen festzustellen, mit denen man die öffentliche Ladestation nutzen kann. Es gibt Anbieter, deren Stationen nur genutzt werden können, wenn man eine Art Mitgliedschaft abschließt. Diese ist dann häufig mit einer Grundgebühr verbunden. Gerade für Elektroautofahrer, die überwiegend zu Hause tanken und öffentliche Stromtankstellen kaum in Anspruch nehmen, ist dies relativ teuer. Hinzu kommt, dass man häufig mit verschiedenen Stromtankstellenanbietern einen Vertrag abgeschlossen haben muss, um eine flächendeckende Lademöglichkeit bei weiteren Fahrstrecken zu haben. Eine bessere Alternative wäre dazu die Bezahlung an Hand der verbrauchten Kilowattstunden ohne Grundgebühren. Durch ein solches System wäre die Nutzung von Ladestationen verschiedener Anbieter wesentlich einfacher. Leider sind nur wenige Firmen bereit, ihre Ladestationen so weit freizugeben. Daneben gibt es noch die Problematik, dass manche Fahrzeughersteller sich auf einen Stromtankstellenanbieter festgelegt haben. Eine solche Vorgehensweise schadet im Grunde der Elektromobilität und dem flächendeckenden Einsatz von E-Autos. Viele potentielle Käufer werden dadurch verunsichert. Sie haben Bedenken, dass man mit einem Elektrofahrzeug zwar mit viel Freude emissionsfrei unterwegs ist, aber am Ende der Akkureichweite keine passende Ladestation mehr findet.
Unterschiedliche Ladearten an den Ladestationen
Neben diesen Bedingungen gibt es an öffentlichen Ladestationen die Schwierigkeit, dass es verschiedene Ladearten gibt. Man unterscheidet momentan zwischen dem Laden an einer Schukosteckdose, Drehstromladen und Laden mittels Gleichstrom. Für alle Arten sind unterschiedliche Ladestationen notwendig. Am einfachsten lässt sich eine Kombination aus Schukosteckdose und Drehstromladen realisieren, da diese auf demselben Grundprinzip des Stromnetzes basieren. Für die Ladung an einer Schukosteckdose wird lediglich eine der drei Phasen des Drehstromsystems genutzt. Beim Drehstromladen ist nochmal zu unterschieden mit welchen Leistungen geladen wird. Standardmäßig sind momentan Ladungen an 16A oder 32A vorgesehen. Einzelne Systeme können jedoch noch höhere Ströme liefern.
Induktive Ladung
Derzeit wird auch bereits an einer kabellosen Ladung, der sogenannten induktiven Stromübertragung, gearbeitet. Diese Art der Ladung funktioniert zwar technisch schon, ist aber in der Praxis noch absolute Zukunftsmusik.
Supercharger von Tesla arbeiten mit Gleichstrom
Daneben bietet das Unternehmen Tesla für seine Fahrzeuge auch noch die Supercharger Technologie an. Diese ermöglicht eine sehr schnelle Ladung mittels Gleichstrom. Für diesen Ladevorgang sind aber enorme Anschlussleistungen notwendig, so dass diese eher an ausgewählten Standorten zum Einsatz kommen, z. B. an Autobahnen wo Tesla gerade an strategisch wichtigen Punkten eine eigene Ladeinfrastruktur aufbaut.
Auswahl bzw. Kauf des passenden Elektroautos abhängig von der Ladeinfrastruktur
Die Ladeinfrastruktur ist derzeit noch die größte Herausforderung für die Verbreitung der Elektromobilität weil es trotz der Einigung auf ein gemeinsames Steckersystem in Europa noch immer das Problem gibt dass bestimmte E-Autos nur an speziellen Ladestationen geladen werden können. Noch mehr Chaos herrscht im Bereich Bezahlsysteme. Und es gibt auch noch eine Reihe anderer Aspekte, wie z.B. das Thema bidirektionales Laden, die sehr wichtige Entscheidungskriterien sind wenn man sich ein Elektroauto kauft. Ohne eine unabhängige und qualifizierte Beratung, mit einer vorausgehenden ausführlichen Analyse Ihrer geplanten Nutzung für das E-Auto, ist dringend von einem Kauf eines Elektroautos abzuraten.
